contact improvisation
Die Tanzform Contactimprovisation
ist eine Wahrnehmungsschulung des Körpers, der Begegnung und der Raumerfahrung
aus Wikipedia
Contact Improvisation (kurz: CI oder Contact Impro) ist ein zeitgenössischer Tanzstil,
bei dem es um die aktive Entdeckung aller Bewegungsmöglichkeiten geht, die zwei oder mehr menschliche Körper ausführen können.
Ein zentrales Prinzip ist das Bewahren einer absichtslosen Achtsamkeit. Veranschaulichen lässt sich dies an zwei klassischen CI-Begriffen:
- small dance: eine Solo-Übung, bei der der Übende im aufrechten Stand all jene winzigen unwillkürlichen Reaktionen seines Körpers beobachtet, welche seine Balance gewährleisten.
- rolling point: in einem Duett konzentrieren sich die Tanzenden auf einen einzigen Berührungspunkt zwischen ihren Körpern. Im Verlauf des Tanzes wird dieser „rollende Kontaktpunkt“ bei gleichbleibend langsamen Tempo kontinuierlich in Bewegung gehalten.
Untersuchungen aus dem Jahr 2006 konstatierten ein intensives Flow-Erleben bei CI-tanzenden Menschen.
Da Musik die Achtsamkeit beeinflusst und starke Impulse für die Improvisation und Bewegung geben kann, wird teilweise auf sie verzichtet, oder sie wird sehr bewusst eingesetzt, z. B. durch mit den Tänzern improvisierende Live-Musiker.
Mittlerweile ist CI fester Bestandteil der Ausbildung zum zeitgenössischen Tänzer und wird von vielen Choreographen neben anderen improvisatorischen Ansätzen und Tanzstilen als gleichberechtigtes Mittel zur choreographischen Materialfindung angesehen. Neben dem professionellen Tanz hat sich CI auch als soziale Tanzform sehr rasch verbreitet. Die „Eintrittsbarriere“ ist sehr niedrig, vor allem weil allein ein spielerischer, erforschender Geist und ein menschlicher Körper dafür ausreichen.
Es besteht mittlerweile eine stark vernetzte internationale Gemeinschaft von Tänzern, wobei deren Fähigkeiten und tänzerische Vorerfahrung stark variieren, die sich im Rahmen von Jams im Tanz physisch begegnen, um lustvoll und mit Neugierde CI zu praktizieren und weiterzuentwickeln.
Contact Improvisation wurde erfunden oder entwickelt von einer Gruppe von Tänzern in den frühen 1970er Jahren in New York, unter ihnen Steve Paxton, Nancy Stark Smith und Daniel Lepkoff. Paxton, ein früheres Mitglied von Merce Cunninghams Ensemble und ein Mitglied des Grand Union Improvisations Collective, organisierte die ersten Performances (u. a. 1972 „Magnesium“) und leitete die Entwicklungen. Im selben Jahr entstanden die ersten Jamsessions, kurz Jam genannt. Von Anfang an war Contact Improvisation ein soziales Phänomen, Menschen trafen sich in Turnsälen und Parks, um in Jam Sessions neue Tanzformen auszuprobieren und zu entdecken. In den Folgejahren wuchs das Interesse an dieser Tanzform dramatisch: Seit 1972 begannen Tanzcompagnien überall in den USA Konzepte der Contact Improvisation in ihre Arbeit zu integrieren und seit 1975 existiert das internationale Magazin Contact Quarterly (anfangs Contact Newsletter). Inzwischen spielt Contact Improvisation „eine unverzichtbare Rolle in der Ausbildung zum professionellen Tänzer."